Kamtschatka 2010 Die Zusammenfassung
Eine Wahnsinns Heliskiwoche liegt nun hinter uns. Abgesehen von einer langen und ansträngenden An- und Abreise, in ein Land, dass die meisten Österreicher nicht einmal kennen, war es für uns fünf der abgefahrenste Skiurlaub unseres Lebens.
Skifahren hat für uns eine neue Bedeutung bekommen. Die Weite des Landes, die Breite der „Pisten“, die Höhenmeter pro Abfahrt, die Liftfahrt mit dem Heli, die Landemanöver in einem Gelände, welches in normalen Skigebieten nicht einmal zu betreten wäre, die Stille bei den Runs, .... . Es gibt noch tausende Punkte, die für ein Wiederkommen sprechen.
Dazu kommt dieses Land. Der Kontrast zwischen Plattenbauten und Pelzmäntel, Frauen mit Highheels auf Glatteis und Schnee. Das Fischangebot, das in seiner Vielfalt und Qualität nur noch durch den niedrigen Preis übertroffen wird. Ein Land, das im Sommer mit seiner Tierwelt ein Naturschauspiel liefert, welches es kein zweites Mal in dieser Form gibt.
Unsere sportliche Leistung bestand aus 31.077 Höhenmetern, die wir in 5 vollen Tagen und einer Abfahrt am letzten Tag absolvierten. Insgesamt hatten wir 11,1 Flugstunden mit der MI 8 und brachten es auf 37 Abfahrten. Die gefahrenen Kilometer lassen sich leider nicht einmal schätzen.
Mit fünf Skitagen liegen wir, nach Auskunft unserer Guides, im Durchschnitt der bisher veranstalteten Wochen. Diese fünf Tage bestachen durch traumhaften Sonnenschein. Leider waren die Schneebedingungen nicht ganz so toll, wie wir sie uns erwartet hatten, doch hatten auch die Veranstalter bei der Olympiade in Kanada mit Schneeproblemen zu kämpfen.
Einen großen Dank an Flory Kern und sein Team. Die Jungs verstärkten mit ihrer ruhigen Art und ihrer Entspanntheit das Urlaubsfeeling. Stress war ein Fremdwort. Immer Herr der Lage, auch wenn einmal der Heli nicht da sein sollte wie besprochen. Oder die Ausstiegstelle für 17 Mann so groß wie ein Smart war. Oder wenn die Rotorblätter des Helis beim Abfliegen ein Paar Ski aufgewirbelten und einen Abhang hinunter schmissen. Die Burschen blieben ruhig und meisterten jede Aufgabe.
Auch ihre Gelände- und Schneekenntnisse vermittelten ein sehr sicheres Gefühl bei uns.
Und neben ihren Qualitäten als Skiguides waren die drei auch hervorragende Entertainer.
Wir fünf haben bereits für 2012 unsere Wiederkehr nach Kamtschatka zum nächsten Heliabenteuer zugesagt.
Nun beginnt die Arbeit, aus den 2000 Fotos die besten zu sichten und 10 Stunden Video zu einem animierenden Clip und einer tollen Erinnerung zusammen zu schneiden.
Tag 9
Die 24 stündige Heimreise ........
Tag 8
Voller Erwartung begann unserer letzter Helitag. Die Sonne strahlte über Elizovo, doch wie wir feststellen mussten, befanden wir uns genau im Auge des Zyklon „Tanja“. An einen Flug war zunächst nicht zu denken. Um 11.30 Uhr entschied der Pilot Sascha einen Versuch zu wagen. Es war ja sowieso nur unser Geld das er verflog. Beim Anflug auf den Berg wurde der Heli von Sturmböen nur so durchgeschüttelt. Doch Sacha fand bei 120 km Windgeschwindigkeit eine Landefläche. Der Wind fegte uns nur so um die Ohren und für unsere Guide war sofort klar, dass wird die einzige Abfahrt für heute werden und somit auch die letzte für uns. Im ersten drittel der insgesamt 467 Höhenmetter kämpften wir uns durch eine Weisehölle. Schurli nahm einen Abschneider mit Unterstützung eines Schneebrettes, doch Unkraut vergeht nicht. Ab der Mitte lernten wir ein neues Skivergnügen kennen. Geiler Powder, super geile Schneebedingungen machten die letzten 10 Minuten zu einer Traumabfahrt. Sascha bedankte sich bei uns, dass wir nach Kamtschatka gekommen sind um mit ihm zu fliegen. Nach seiner Meinung war es kein Wind sondern nur ein Lüftchen.
Mit Wehmut haben wir ein letztes Mal den Helibord verlassen um uns auf ein neues Abenteuer einzulassen. Mit den Guides führen wir zu einer Dacia, was übersetzt so viel wie kleines Haus bedeutet. Wir würden sagen eine Schrebergartenhütte. Ein 70 Jahre altes Ehepaar kochte für uns auf, versorgte uns mit den russischen Köstlichkeiten und mit 21 Liter Bier 6 Liter Vodka und einer, im wahrsten Sinne des Wortes, Russischen Sauna. Bei 110 Grad und einem Stahlofen aus dem zweiten Weltkrieg, schwitzen wir uns einen runter. Zur Abkühlung ging es in den russischen Schnee.
Wie es für ordentliche Österreicher gehört, beendeten wir den Abend mit der Österreichern Skibundeshymne von Wolfgang Ambros. Der Alkohol und die Hitze zeigt bei uns allen seine Wirkung.
Tag 7
Der Tag begann so wie der vorige endete, mit Schneefall und wandelte sich zu milden Tag mit +1 Grad und Sonnenschein. Nach dem Frühstück spazierten wir 6 (Thomas aus Rohstock begleitete uns) durch das ortliche Shoppingcenter, den Souvenirshop (der uns jetzt gehört), zur örtlichen Brauerei und anschließend wieder einmal auf den Fischmartk, wo uns Schurli ein außergewöhnliches Mittagessen zusammen stellte. Unser Mittagsteller mit je 2 Krügel Bier und einer Flasche Vodka würde bei euch daheim pro Person ca. 25€ kosten, die Entstehungskosten für uns 6 sind mit umgerechnet 20€ (Gesamtpreis für alle) zu veranschlagen. Der anschließende Mittagsschlaf war für alle eine absolute Wohltat. Derzeit ist die Vorfreude auf den letzten Tag gerichtet, wo uns laut unseren Guides min. 50-60cm Neuschnee erwarten werden.
Gute Nacht!
Tag 6
Wie erwartet viel das heutige Heliskiing Programm aufgrund von schlechter Sicht aus. Den angekündigten Schneefall genossen die U40 bis 6h in der Früh in der Disco. Mittlerweilen tanzt man auch in russischen Clubs modern und nicht mehr Kasatschok. Somit verlief der Samstag eher ruhig und mit Sightseeing Programm in Petropavlovsk und Umgebung. Natürlich mussten wir mit Schurli wieder auf den Fischmarkt, der erst vor kurzem neu eröffnet wurde und den Charme von jenem in Elizovo nicht teilen kann. Auf dem naheliegenden Markt bemühten wir uns redlich für euch daheimgebliebenen Präsente zu finden. Aufgrund des unüberschaubaren Angebots an Polyester und Ramsch haben wir ein paar Fotos online gestellt. Wir bitten unsere Frauen sich das passende auszusuchen, damit wir auch das richtige mitbringen können. Höhepunkt waren die Seelöwen im „modernen“ Hafen von Petropavlovsk. Danach ging es zum Badem zu einer heißen Quelle, auf dem Weg dorthin machten wir im Rosenberger von Kamtchatka Rast, wo uns ein traditionelles Schaschlik serviert wurde. Angekommen an der heißen Quelle, etwa so groß wie Schurls Whirlpool auf seiner lauschinge Terasse, hat keiner von uns den ärztlichen Hinweis beachtet nur max. 20 min. im Wasser zu bleiben. Nach 1 1/2h Stunden waren unsere Muskeln wieder fit, unser Kreislauf aber K.O.
Abendessen gab es in einem traditionellen russischen Restaurant in Petropavlovsk mit Musik und Tanz, wo das Verhältnis zwischen Männern zu Frauen unverhätnismäßig war. Bis 12 dauerte der Spaß mit russischen Volksliedern und Modern Talking. Anschließend verabschiedete sich das U60 Team in die Disco in Elizovo. Beim 10 min. Spaziergang nach hause erfreute der dichte Schneefall unser Herz.
Sorry
Das Russische Internet ist offenbar auch im Wochenende und verweigert seinen Dienst. Tagesberichte und Pics folgen so bald wie möglich.
Tag 5
Wenn man auf einem Gipfel mit 996 m Höhe steht und man blickt zum Fuße des Berges und sieht auf die Beringsee, wo der Heli mit dem Mittagessen auf uns wartet, sind die minus 40 Grad und der böige Wind der uns um die Ohren pfeift völlig egal. Es ist ein Anblick den noch niemand von uns je zuvor zu Gesicht bekommen hat. Wir sind alle in grenzenloser Ekstase.
Der Tag begann mit einem Run auf einer vom Wind präparierten Piste mit 1070 Höhenmeter Unterschied. Nicht gerade das was wir gesucht haben, doch ab der Hälfte war es keine Piste sondern eine 50 Meter breite Halfpipe, nur für uns. Danach geht es in die Powderhänge. 870 Meter Höhenunterschied und ca 3 Kilometer geilster Powder und das den fünften Tag bei strahlendem Sonnenschein. Was haben wir richtig gemacht um so belohnt zu werden?
Georg und Andi hatten heute noch einen weiteren Höhepunkt. In 1570 m Höhe haben wir Golf gespielt. Einfach ultrageil die längste Drivingranch der Welt als erster und einziger zu bespielen.
Zum Mittagessen hat Georg uns Lachskaviar kredenzt. Völlige Dekatenz war angesagt. Es war nicht nur ein halber Kilo, es hat auch hervorragt geschmeckt.
Nach dem 7 Run und 6080 Höhenmeter ging es glücklicherweise schon um 15.00 Uhr nach Hause. Die Farbe unserer Oberschenkel ist nicht blau sondern dunkelschwarz. Die gründliche Vorbereitung von uns allen war scheinbar doch zu wenig. Wofür hatten wir so viel Geld für Personaltrainer ausgegeben?
Heute Abend werden die drei ü40, Georg 1, Georg 2 und Andi die Sauna und die Bar erobern. Die Jungen, Sebi und Roman werden die Russische Diskoszene erkunden. Für heute Nacht ist Schneefall angesagt und wir hoffen morgen frei zu haben um unsere Knochen wieder auf Vordermann zu bringen.
Tag 4
7 Abfahrten 8750 Höhenmeter und ca. 100 km Abfahrten liegen hinter uns. Diesen Tag zusammen zu fassen ist nahezu nicht möglich. Eine einzige Abfahrt hier ist mehr Geländen als so manches Skigebiet in Europa mit allen seinen gesamten Abfahrten zusammen. Wenn du dich nach 30 Minuten Abfahrt umdrehst, und hinter dir liegt ein 5 Kilometer langer Hang, der rund 300 Meter breit ist und vor dir noch 5 km bis zum Hubschrauber. Über den Gipfel strahlt schon den 4. Tag die Sonne, dann fragt man sich, ob das Wirklichkeit ist oder nur ein Traum.
Heute Donnerstag sind wir im Osten im Gebiet von Zhupanovskiy, rund um die Vukane, Koselski und Awatschulsky geflogen. Eine Abfahrt vom letzteren über einen Gletscher das uns einen unglaublichen Ausblick über die Bering See sowie die unendlichen Berge bescherte. Leider war auch diese Abfahrt nur über schweren Bruchhasch ab zufahren. Doch das Team von Flory Kern ist es wieder gelungen, für den Nachmittag Traumhänge und geilen Schnee zu finden.
Ein besonderes Abenteuer war die Ratlosigkeit unseres Guide Bernd als der Heli, in der Weite von Kamtschatka nicht zu finden war. Auch hat leider das Funkgerät versagt, so ist Bernd auf die Suche gegangen. Nach 10 Minuten war durch den zweiten Guide Pavel die Funkverbindung mit dem Heli und Flory hergestellt und wir wurden vom Berg abgeholt.
Auch unser Pilot Sascha gehört erwähnt. Ich habe heute die Videokamera an der Außenseite, genauer gesagt an der Rückspiegelhalterung des Helis montiert. Das war für Sacha eine besondere Herausforderung. Er hat ein Landemanöver auf einem felsigen Gipfel inszeniert, wobei er natürlich nicht gelandet ist. Er ist über den Felsen geschwebt und wir sind auf nahezu nichts aus dem Heli gesprungen. Das Video dazu ist ein absoluter Hammer.
Beim nach Hause Flug ist Sascha mit uns über den aktiven Koselski Vulkan geflogen. Der Rauch ist bis in den Heli eingedrungen. Die Fotos sind ein Wahnsinn.
Es tut mir leid das ich nach wie vor es nicht schaffe, mit Worten unsere Erlebnisse wieder zu geben. Das Naturschauspiel, welchen wir ausgesetzt sind, überfordert uns gänzlich. Die Weite des Landes, die Höhe und Anzahl der Berge versuchen wir in Bilder und Videos zu fassen.
Jetzt geht es in die Sauna.
Gute Nacht
Tag 3
Dieser Tag stand im Zeichen langer Runs und geilen Powder.
Wir sind gleich um 10.00 Uhr in den Westen von Kamtschatka nach Tukuk geflogen, wo es gestern angeblich Neuschnee gab. Es war auch so. Sonnenschein, Neuschnee und eisige Kälte.
Es war Skitechnisch mit Sicherheit der geilste Tag bisher. 9 Runs mit 6730 Höhenmetern raubten uns alle Kräfte. Kompliment an Georg V. er wusste wann man mit 65 genug hat. Er hat ein paar Runs ausgelassen. Wie jeden Tag lässt sich das Naturschauspiel, welches uns geboten wird, nicht in Worte kleiden. Fotos die dies besser dokumentieren folgen.
Heute wollen wir euch einen Überblick über den Ablauf im Heli geben.
Kurz vor dem Ausstieg wird es hektisch. Sascha der Pilot und sein Copilot steuern den Heli punktgenau auf einen Gipfel und das bei teilweise starkem Wind. Im seltensten Fall berührt der Heli auch den Schnee, meistens freischwebend über dem Boden hält Sascha den Heli ruhig. Flory und Pavel springen aus dem Heli während Bernd in Sekunden schnelle 17 Paar Schi hinausbefördert. Dann muss es schnell gehen, wir springen aus dem Heli und kauern uns aus einen Haufen zusammen, der Heli habt ab, taucht in die Tiefe und es wird still.
Für uns meistens nicht zu sehen „parkt“ Sascha seine MI-8 und wartet auf uns. Die groß genug ist um uns 14 + 3 Guides aufzunehmen und stark genug um uns sehr schnell von einem Punkt zum anderen zu bringen.
Tag 2
Bruchharsch, Lawinen und geilen Kaviar, das ist kurz gefasst die Tageszusammenfassung. Dekadent war die Jause. Um 50 Euro gab es für 15 Leute: Lachs und Scholle getrocknet, Kaviar (Lachskaviar) und Kamtschatkabier (6 Liter aus der Petflasche) und natürlich Vodka!!! Und der vom feinsten.
Der Tag begann mit Sonnenschein und so hat Flory entschieden in das Gebiet in den Norden zu fliegen. Leider war auch da nur Bruchharsch. Das Schneewetter aus Westen ist auch immer schneller näher gekommen, und so mussten wir das Tagesprogramm abkürzen. Zur Freude des Fischmarktes. Schorchi war in seinem Element!!! Die Qualität, die Menge und die Preise und vor allem die Kopfbedeckung der Fischfachverkäuferin hat es uns angetan. (siehe Fotos).
Der Schnee war kurz gesagt Scheiße!!!
Im Prinzip fragen wir uns alle: Wozu haben wir alle so viel trainiert? Die Anstrengungen bei diesen Schneeverhältnissen waren für alle extrem schwierig und so mussten wir zum Freizeitprogramm übergehen.
Gute Nacht bis Morgen
Tag 1
Wir sind gelandet!!
Nach einer 24 stündigen Anreise, nach überfliegen von 11 Zeitzonen, nach einer typischen japanischen Moskaustadtbesichtigung - Busfahrt mit gelegentlichen Aussteigen zum Fotografieren – nach dem längsten Inlandsflug der Welt mit 8 Stunden, sind wir gesund und hundemüde in Petropavlovsk angekommen. Es war für uns alle der erste Flug ohne einen Tropfen Alkohol.
Der Landeanflug war das größte Naturerlebnis welches wir je gesehen haben. Berge, nichts als Berge, Vulkane, gefrorenen Flüsse, alles schneebedeckt, ein Anblick wie wir ihn nicht in Worte fassen können. Dieser Anblick hat unsere Müdigkeit sofort verschwinden lassen. Bei der Landung auf der schneebedeckten Landebahn, stand für uns fest, wir müssen heute noch auf den Berg.
Pünktlich um 10 Uhr sind wir von Flory´s Kern Team, Flory, Bernd, Pawel und Martha abgeholt worden. Die Fahrt vom Flughafen in unsere „Hotel“ dauerte keine fünf Minuten aber uns wurde jedoch schon eines gezeigt, dieses Jahr ist wenig Schnee. Keine 2 oder 3 Meter hohen Schneewände eher wie bei uns in Österreich. Unsere Unterkunft ist eine nette Jugendherberge, leider ohne junge Mädels.
Nach einem Frühstück gab es die Sicherheitseinweisung und um 12.30 Uhr ging es los. Zum Einfahren haben wir 6 mal den Heli verwendet und sind 5110 Höhenmeter abgefahren. Nicht alle. (GV musste kurz rasten)
Im Hotel angekommen gab es den ersten Vodka auf Russischem Boden.
Das Abendessen hat zur Jugendherberge gepasst, aber es war wurscht. Um 20.00 waren fasst alle im Bett und freuten sich auf den nächsten geilen Skitag.
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